Im Sommer 1951 zog es 25.000 Schaulustige nach Heinsberg, wo sich 36 Bruderschaften der Dekanate Heinsber, Wassenberg, Gangelt, Geilenkirchen und Linnich mit insgesamt 2.300 Schützen ein Stelldichein gaben. Damals war der Selfkant unter holländischer Verwaltung gestellt worden, weshalb die Selfkantbruderschaften Havert, Tüddern, Hoengen, Wehr und Süsterseel mit Jubel begrüßt wurden. Aber auch Zeichen von Vökerverständigung waren zu erkennen durch die Anwesenheit der Schützen aus dem Grenzort Posterholt. Die Bedeutung des glanzvollen und farbenprächtigen Festes wurde unterstrichen durch die Anwesenheit des Bundeshochmeisters Fürst Salm zu Reifterscheidt und des Regierunspräsidenten Dr. Brand.
Die von Dr. Frey am Klosterhof zur Verfügung gestellten Festwiese glich einem großen Heerlager. Dort trafen nach der eucharistischen Huldigung der Majestäten, Präsidenten und Fahnenabordnungen in der Notkirche an der Apfelstraße in fünf Landauern die Ehrengäste ein: der Bundeshochmeister, der Regierungspräsident, Landrat Pilates, Kreissyndikus Dr. Kohlschütter, Geistlicher Rat. Probst Gaspers, Dekanatspräses Pfarrer Esser, Dekanants-Bundesmeister Dr. Heynen und Diözesanbundesmeister Lankes.
Dr. Heynen wies in seiner Begrüßungsansprache auf die enge Verbindung der Stadt Heinsberg mit dem Selfkant hin und sprach die Hoffnung aus, dass bald die Beziehungen zueinander aufgenommen werden könnten. Fürst Salm zu Reifferscheidt betonte: “Wir sind durchdrungen davon, dass die Gegenwart keinen Raum mehr hat für territoriale Ansprüche, die Volkstum von Volkstum reißen. Wenn wir nicht Europa sagen, wird jeder untergehen. Dr. Brand erinnerte in seinem Gruß an die Selfkänter an das Wort von Ministerpräsident Arnold: “Sie stehen tief in unseren Herzen geschrieben”.
Nach den Grußworten ritt Schützengeneral Konrad Oidtmann in seiner prächtigen Uniform in Begleitung zweier Adjutanten die breite Front der Bruderschaften ab undter Einsetzen eines tollen Trommelwirbels. Es war ein erhebendes Schauspiel und während des kilometerlangen farbenprächtigen Festzuges waren die Straßen von dichten Zuschauerreihen gesäumt.